„THE THING is a peerless masterpiece of relentless suspense, retina-wrecking visual excess and outright, nihilistic terror.“
– Adam Smith, Empire Magazine.
Eine amerikanische Polarstation in der Antarktis wird zum Schauplatz eines Überlebenskampfes, als das zwölfköpfige Forschungsteam von einer außerirdischen Lebensform infiltriert wird, die jede Gestalt annehmen kann. Schnell machen sich Paranoia und Misstrauen breit, denn jeder der Männer in US Outpost #31 könnte bereits von dem Alien-Parasiten befallen sein, und wenn dieser in die Zivilisation gelangt, bedeutet dies das Ende der Menschheit.
Zu Beginn der 80er Jahre braute sich in der Produktionsetage der Universal Studios der Gedanke zusammen, einen der größten Science-Fiction-Klassiker der Filmgeschichte mit einer Neuauflage zu versehen: THE THING (1951) von Howard Hawks, der neben John Ford oder Alfred Hitchcock zu den bedeutendsten Regisseuren aus Hollywoods Studioära zählt. Außerirdische Invasoren gehörten zu Hollywoods beliebtesten Schreckensszenarien, und erst kurz vorher konnte Ridley Scott mit ALIEN (1979) einen massiven Hit landen, in dem eine außerirdische Lebensform die Crew eines Weltraumfrachters dezimiert. Was lag da also näher, als einen der erfolgreichsten Science-Fiction-Filme aller Zeiten zu modernisieren?
Auf der Suche nach einem geeigneten Regisseur landete man bald bei John Carpenter, der 1978 mit HALLOWEEN einen für wenig Geld produzierten Überraschungshit ablieferte, mit dem er das Horror-Genre nachhaltig verändern sollte, ebenso wie sich auch seine nachfolgenden Filme THE FOG (1980) und ESCAPE FROM NEW YORK (1981) als Kassenmagnete erwiesen. Ausschlaggebend für die Auswahl dürfte jedoch gewesen sein, dass Carpenter nie einen Hehl aus seiner glühenden Verehrung für Howard Hawks gemacht hat. So wurde nicht nur einmal darauf hingewiesen, dass sein 1976 entstandener Belagerungsthriller ASSAULT ON PRECINCT 13 eigentlich eine urbane Version von Hawks‘ RIO BRAVO sei (mit nicht zu unterschlagenden Einflüssen von George A. Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD). In HALLOWEEN wird Carpenter in der Benennung seiner Vorbilder sogar so deutlich, dass er Hawks THE THING während der Halloween-Nacht im Fernsehen laufen lässt – ein nettes easter egg, wie man heute sagen würde.

Obwohl Carpenters Version von THE THING rückblickend in den Rang einer der besten Horrofilme des 20. Jahrhunderts erhoben wurde, blieb er 1982 an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurück. Schuld daran war Steven Spielberg, dessen kulleräugiger Außerirdischer E.T. – THE EXTRATERRESTRIAL die Welt im Sturm eroberte. Daneben war für Carpenters eisigen, düsteren Paranoia-Albtraum von parasitären Aliens einfach kein Platz, und selbst die, denen der Sinn nach etwas weniger familienfreundlichem stand, lösten in der Überzahl Tickets für Ridley Scotts BLADE RUNNER, der am selben Wochenende in die US-Kinos kam wie THE THING.
Dennoch ist heute unbestritten, dass THE THING zu John Carpenters absoluten Sternstunden zählt. Von Carpenters Stamm-Kameramann Dean Cundey in drückend-klaustrophobischen Bildern eingefangen, ist THE THING nicht nur ein meisterhaft inszenierter Thriller geworden, sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie man ein Remake richtig macht.
In Deutschland war DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT lange Zeit auf dem Index für jugendgefährdende Schriften zu finden und durfte nur gekürzt gezeigt werden. 2009 wurde die Indizierung aufgehoben und die ungekürzte Fassung mit einer 16er-Freigabe versehen. Das ist auch gut so, denn die handgemachten Creature-Effects von Stan Winston sind so eindrücklich, dass selbst Hellmuth Karasek in seiner eher abgeneigten Kritik des Films im Spiegel nicht umhin kam, diesbezüglich unglaubliche vollbrachte Leistungen zu attestieren.
Wir zeigen THE THING (OV) am 4.11.2016 im #FLASHBACKFRIDAY Late Night Double Feature gemeinsam mit einem Überraschungsfilm für 6,50 € (Einheitspreis).

FR 4.11. | 22:45
#FLASHBACKFRIDAY Late Night Double Feature
THE THING (OV)
+ Überraschungsfilm
USA 1982, Regie: John Carpenter, Drehbuch: Bill Lancester
Originalfassung, 2K Digital, 109 Minuten
Kurt Russell, Keith David, Wilford Brimley, Richard Masur, T.K. Carter, David Clennon, Richard Dysart
Musik von Ennio Morricone/John Carpenter
Einlass im Foyer ab 22:30 Uhr || Freie Platzwahl
Tickets: 6,50 € Einheitspreis
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